Forscher entwickeln organische Leuchtdioden, die in der Fluoreszenzmikroskopie und zur Messung von Kalziumkonzentrationen in Neuronen eingesetzt werden können
Die zeitlich und örtlich präzise Messung von Gehirnaktivität mit Licht ermöglicht es, in Zellkulturen und Tiermodellen ein besseres Verständnis neurologischer Krankheiten zu erlangen. Dafür werden biokompatible Lichtquellen benötigt, die Fluoreszenzmarker anregen können, ohne dabei das Verhalten von Versuchstieren zu beeinflussen. Caroline Murawski, Leiterin der Nachwuchsforschergruppe am Kurt-Schwabe-Institut, hat zusammen mit Kollegen von der University of St Andrews nun erstmals gezeigt, dass organische Leuchtdioden (OLEDs) für diesen Zweck eingesetzt werden können. In ihrer Arbeit, die demnächst bei Advanced Materials veröffentlich wird, haben die Forscher das Emissionsspektrum der OLEDs durch Aufbringung eines dielektrischen Spiegels soweit angepasst, dass sie Fluoreszenz von lebenden Zellen sowie Kalziumströme im Nervensystem von Fruchtfliegen messen konnten. In Zukunft sollen diese Lichtquellen auf dünne Plastikfolien aufgebracht werden, um als Implantat eine störungsfreie Messung von Gehirnaktivität zu ermöglichen und damit einen Beitrag zur Erforschung neurologischer Krankheiten zu leisten. doi: 10.1002/adma.201903599